In den 1980er Jahren wächst in der DDR der Mut zum Protest gegen Zwang und Kontrollen. Der Staat erwartet von den Kirchen politische Neutralität. Doch Einzelpersonen, Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen unterstützen den Ruf nach Veränderungen.
Als einzige eigenständige Großinstitutionen im Land besitzen die Kirchen die Möglichkeiten, um Menschen im offenen Diskurs zusammenzubringen. Besonders unter dem Dach der Kirchen entstehen Friedens und Umweltgruppen. Auch Studierende des Sprachenkonvikts beteiligen sich, einige verfassen und verbreiten regimekritische Schriften.
In Kirchengemeinden begegnen sich Gläubige und Nichtgläubige zu politischen Diskussionen. Die Kunst kann sich hier frei entfalten. Es entwickeln sich die treibenden Kräfte der friedlichen Revolution von 1989. In der Golgathakirche bildet sich ein oppositioneller Friedensgebetskreis. Im Sprachenkonvikt versammelt sich Publikum bei Lesungen und Aufführungen ohne staatliche Reglementierung.
Courage to protest coercion and surveillance grew in the GDR in the 1980s. The state expected the churches to be politically neutral. But individuals, church congregations, and church institutions supported the call for change. As the only independent major institutions in the country, the churches had the opportunity to bring people together in an open discourse.
Peace and environmental groups emerged, especially under the umbrella of the church. Students at the Language Konvikt also participated. Some wrote and circulated texts that were critical of the regime.
Believers and nonbelievers encountered each other in political discourse. Art was able to develop freely here, as did the driving forces of the peaceful revolution in 1989. An oppositional peace prayer circle formed in the Golgotha Church. Audiences gathered in the Language Konvikt for readings and performances void of state regimentation.