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STUDIUM FERN VOM STAAT: DAS KIRCHLICHE SPRACHENKONVIKT 1950–1990

NOT JUST ANCIENT LANGUAGES IN THE CHURCH-RUN STUDIES AT THE LANGUAGE KONVIKT 1950–90

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Am 1. Oktober 1950, ein Jahr nach Gründung der DDR, nimmt das Sprachenkonvikt seinen Lehr- und bald auch seinen Wohnbetrieb in der Borsigstraße 5 auf. Es ist Teil der Kirchlichen Hochschule im West-Berliner Zehlendorf. Kurz nach dem II. Weltkrieg gegründet, steht sie in der Tradition der Bekennenden Kirche und hält eine Lizenz zur Pfarrerausbildung für ganz Berlin.

Offiziell dient das Sprachenkonvikt der Vorbereitung zum Theologiestudium. Studierende lernen hier vier Semester lang die drei alten Sprachen Hebräisch, Altgriechisch und Latein, bevor viele ihr Studium in Zehlendorf fortsetzen.

Die Kirche befürchtet aber staatliche Beschränkungen für den Pfarrernachwuchs in der DDR und Behinderungen beim Wechsel in den Westteil Berlins. Am Sprachenkonvikt wird daher zunehmend auch Theologie in kirchlicher Verantwortung gelehrt. Das Statut von 1960 weist es als kirchliche theologische Ausbildungsstätte aus.

Der Mauerbau im August 1961 unterbindet das Pendeln zwischen beiden Standorten. Die Kirche unterhält das Sprachenkonvikt nun als eigene theologisch-akademische Ausbildungsstätte in der DDR. Bis zum Ende der Diktatur kann es in einer rechtlichen Grauzone bestehen.

On October 1, 1950, one year after the founding of the GDR, the Language Konvikt commenced teaching and soon also opened its own residential housing facilities at Borsigstrasse 5. It was part of the Church College in the West Berlin district of Zehlendorf.

Founded shortly after the Second World War, it continued the tradition of the Confessing Church and was licensed to train pastors for all of Berlin. The Language Konvikt served officially to provide preparation for theological studies. Over four semesters, students learned ancient Hebrew, Greek, and Latin before many continued their studies in Zehlendorf.

The church feared state restrictions on future pastors in East Germany and obstacles facing students continuing their studies in the western part of the city. Consequently, it increasingly also assumed responsibility for theology instruction at the Language Konvikt, which the Statute of 1960 then identified as a church-run theological training institute.

When the Berlin Wall went up in August 1961, it was no longer possible to shuttle between the two instruction sites. The church then maintained the Language Konvikt as its independent theological academic training institute in the GDR. It was able to remain in a legal gray area until the end of the dictatorship

Letzte Änderung am: 09.11.2023